Ernährung und die klima-politische Reaktion
- Ernährung und die klima-politische Reaktion
- Ausreichendes fleischloses und pflanzenbasiertes Essensangebot in öffentlichen Institutionen
- Stop von Markt verzerrender finanzieller Unterstützung der Milch- und Fleischindustrie
- Förderung von Innovationen
- Bekenntnis zu pflanzen basierten Ernährungsrichtlinien
- Faire Steuern
- Kennzeichnung und Transparenz
- Quelle: ProVeg
Ernährung und die klima-politische Reaktion
Das Pariser Abkommen ist ein wichtiges internationales Übereinkommen, das die Länder in die Pflicht nimmt, ihre Klimaziele zu erreichen. Obwohl die Wissenschaft immer wieder zeigt, dass die Bekämpfung der Klimakrise mit unseren Gabeln eine der effektivsten Möglichkeiten ist, den Planeten zu retten, sind klima-politische Reaktionen im Bereich Ernährung eine Seltenheit: Im Pariser Abkommen wird die Reduzierung des Fleischkonsums oder die Umstellung auf eine pflanzenreichere Ernährung als Klimaschutzstrategie bisher nicht einmal erwähnt. Wir haben zusammengefasst, was Regierungen tun können.
Ausreichendes fleischloses und pflanzenbasiertes Essensangebot in öffentlichen Institutionen
Die Verbesserung der Verfügbarkeit und Erschwinglichkeit von pflanzlichen Lebensmitteln ist einer der Hauptfaktoren, um eine Änderung des Verbraucherverhaltens zu erreichen. Das Angebot von überwiegend pflanzlichen Lebensmitteln in Kantinen und Caterings trägt dazu bei, eine pflanzenbetonte Ernährung als kulturelle Norm zu etablieren.
Stop von Markt verzerrender finanzieller Unterstützung der Milch- und Fleischindustrie
Die Massentierhaltung hat sich in den letzten Jahrzehnten global massiv ausgeweitet, was stark auf die enormen Subventionen der Fleisch- und Milchindustrie zurückzuführen ist, die aus Steuergeldern finanziert werden. Diese Subventionen sind eines der Haupthindernisse für die Umstellung der derzeitigen Lebensmittelproduktion auf weniger ressourcenintensive Modelle. Die künstliche Drückung der Preise verzerrt den Markt. Wir können Fleisch und Milch für ihren enormen Ressourcenverbrauch viel zu günstig einkaufen. Die Unterstützung der Landwirte bei der Umstellung auf eine verstärkte Produktion von pflanzlichem Eiweiß würde die aktuellen Verzerrungen beheben und pflanzlichen Produkten ihren Platz in unserer Ernährung ermöglichen. In der Schweiz fliessen Millionen vom Staat zur Bewerbung von Milchprodukten um den Markt anzukurbeln.
Förderung von Innovationen
Pflanzliche Lebensmittel Innovationen haben vielen Verbrauchern geholfen, ihre Aufnahme von tierischem Eiweiß zu reduzieren. Dies bringt oft viele gesundheitliche Vorteile mit sich und trägt zur Verringerung der Lebensmittel-Emissionen bei, da diese pflanzlichen Alternativen fast immer einen weitaus geringeren Treibhausgas-Fußabdruck haben als die tierischen Pendants.
Bekenntnis zu pflanzen basierten Ernährungsrichtlinien
Lebensmittelbasierte Ernährungsrichtlinien (auch als Nationale Ernährungsrichtlinien bekannt) bilden eine Grundlage für die öffentliche Gesundheit und Ernährung sowie für die Förderung gesunder Gewohnheiten und Lebensstile. Diese Leitlinien werden gelegentlich aktualisiert, um den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen Rechnung zu tragen.
Faire Steuern
Derzeit werden in einigen Ländern verarbeitete pflanzliche Produkte höher besteuert als Fleisch, wodurch indirekt weniger nachhaltige und ressourcenintensive Lebensmittel subventioniert und gefördert werden (in Deutschland beispielsweise werden verarbeitete pflanzliche Produkte mit einem Steuersatz von 19 % besteuert, während Fleisch nur mit 7 % besteuert wird). Andersherum sollte es sein: Passend zum CO₂ Fussabdruck müssen diese Produkte mehr besteuert werden.
Kennzeichnung und Transparenz
Die Kennzeichnung von Lebensmitteln kann dazu beitragen, das Bewusstsein der Verbraucherinnen für die Auswirkungen ihres Lebensstils zu schärfen. Sie liefert den Verbraucherninnen auch wertvolle Produktinformationen und hilft ihnen, wissensbasierte und unabhängige Kaufentscheidungen zu treffen. Die CO₂ Kennzeichnung ist jetzt schon technisch möglich und erlaubt den fairen Vergleich zwischen den Produkten.
Wir wünschen uns, dass die Politik anerkennt, dass zum Kampf gegen den Klimawandel der Wandel unserer Ernährung unumgehbar ist und entsprechende Massnahmen getroffen werden.